In der Samtgemeinde Bersenbrück sind bereits vier Dorf- und Bürgertreffs erfolgreich etabliert und aus dem sozialen Leben der Orte nicht mehr wegzudenken. Sie dienen als zentrale Begegnungsorte, fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt und bieten vielfältige Angebote für Jung und Alt. Ankum hat Ende 2024 einen eigenfinanzierten Dorftreff nach dem bestehenden Modell auf die Beine gestellt.
Auch in Alfhausen gibt es nun Bestrebungen, einen Dorftreff aufzubauen. Der Wunsch kommt sowohl aus der Bevölkerung als auch aus Ergebnissen der Zensus-Befragung, die einen hohen Anteil an Single-Haushalten im Ort zeigen (462 Haushalte von insgesamt 1.562 = 29,6 % - samtgemeindeweit 32,9 %). Ziel ist es, Vereinsamung entgegenzuwirken und eine offene, einladende Begegnungsstätte für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.
Für den Dorftreff stehen in der Kommune potenzielle Räumlichkeiten zur Verfügung: eine Kindergartengruppe zieht aus dem ehemaligen Gemeindebüro aus, in dem sich auf die Markthalle (eine Verkaufsplattform für regionale Produkte mit Mitmachangeboten wie Brotbacken nach alten Rezepten, Koch- und Ernährungskurse, Eventcatering und Erlebnisgastronomie) befindet. Dort könnte der Dorftreff ansässig werden. In der Markthalle gibt es bereits einen offenen Mittagstisch, der in das Programm des Treffs integriert werden könnten. Ein großer Vorteil in Alfhausen ist die hohe ehrenamtliche Bereitschaft. Der „Verein der Vereine“ spielt dabei eine zentrale Rolle, da hier vereinsübergreifende Themen besprochen werden, beispielsweise der Aufbau einer Dorf-App oder die jährliche Abstimmung von Veranstaltungsterminen, um Überschneidungen zu vermeiden.
Der Dorftreff soll ab 2026 mit Unterstützung von zwei Minijobbern aufgebaut werden. Die Samtgemeinde Bersenbrück begrüßt das Engagement in Alfhausen und sieht darin einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Gemeinwesens. Ein Dorftreff in Alfhausen kommt dem Ziel der SG näher, in allen Mitgliedsgemeinden Dorf- und Bürgertreffs als zentrale Plattformen für soziale Teilhabe, ehrenamtliches Engagement sowie niedrigschwellige Gesundheits- und Präventionsangebote zu etablieren.
Die guten Beispiele aus den fünf weiteren Mitgliedskommunen der Samtgemeinde haben dazu geführt, dass auch die Gemeinde Alfhausen einen Dorftreff eröffnen möchte, um ähnliche Angebote gerade für den Erhalt der Demokratie und gegen die Vereinsamung von Menschen anzubieten. In der "Markthalle" - einer Plattform für regionale Lebensmittel mit eigener Küche für Back- und Kochevents - gibt es bereits einen offenen Mittagstisch, für den wöchentlich frisch gekocht wird. Dieser wird von Zuspruch geradezu "überrannt": 40 Personen können teilnehmen, weitere stehen auf der Warteliste. Hinter der Markthalle befinden sich Räumlichkeiten für eine Kindergartengruppe, die ab Januar 2026 leer stehen und für einen Dorftreff genutzt werden können. Im Ort finden bereits Sprachkurse für Migranten statt, organisiert von der Samtgemeinde, die ebenfalls im Dorftreff stattfinden können. Es soll eine große Gruppe von Nutzenden abgeholt werden, die sich aus Menschen aller Schichten, Konfessionen, Altersgruppen und Nationen zusammensetzt. Ziel ist, mit dem Dorftreff einen Ort der Vielfalt zu schaffen, an dem Demokratie gelebt wird.
Um von den bereits gewonnen Erkenntnissen der bestehenden Dorf- und Bürgertreffs zu partizipieren, möchte sich Alfhausen als finanzschwache Kommune gern dem Förderantrag "Gute Nachbarschaft" anschließen und damit Teil eines bereits bestehenden großen Netzwerkes werden.
Die Akzeptanzabgabe aus Windenergie fließt bereits, so dass die Gemeinde Alfhausen sich bereits ab 2026 mit 5.000 Euro und 2027 mit 10.000 Euro aus eigenen Mitteln einbringt. Ende 2028 werden die Kosten komplett durch die Gemeinde finanziert.