Das Projekt des Vereins „Menschen helfen Menschen e. V. (MhM)“ hat das Ziel, die soziale Integration & Lebensqualität der Bewohner:innen im Quartier „Innenstadt“ zu fördern. Seit seiner Gründung durch Geflüchtete und Migrant*innen hat sich der Verein von einer Initiative zur Unterstützung von Geflüchteten zu einem sozialen Akteur entwickelt, der jetzt eine Vielzahl an Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen bereitstellt. Der Vorsitzende Karim Iraki nutzt seine umfassende Vernetzung, um auf aktuelle Bedarfe der Quartiersbewohner:innen einzugehen und Lösungen zu entwickeln. Das Projekt geht gezielt auf soziale Probleme wie Diskriminierung, Isolation und Ungleichheit ein. Durch die Schaffung eines zentralen Treffpunkts in der Innenstadt bietet MhM einen Raum, in dem Menschen aus verschiedenen Hintergründen zusammenkommen können. Hier erhalten bis zu 45 junge Menschen Unterstützung bei Hausaufgaben, nehmen an Kreativworkshops und Kochangeboten teil. Dieses Projekt hat sich als sehr erfolgreich erwiesen, und viele Ehrenamtliche sind in die Arbeit eingebunden. Ziel ist es, diesen Treffpunkt zu einem lebendigen Stadtteiltreff auszubauen, der für alle Bewohner:innen offen ist. Dazu werden künftig auch Senior:innen, Migrant:innen und andere Zielgruppen mit Angeboten wie Beratung, Freizeitaktivitäten und sozialen Treffpunkten angesprochen. Um die Bewohner:innen aktiv in die Gestaltung ihres Stadtteils einzubeziehen, plant MhM, regelmäßige Besuche in Nachbarschaften zu organisieren, Infostände auf dem Wochenmarkt anzubieten und bei Stadtfesten präsent zu sein. Einladungen zu gemeinsamen Kaffeetreffen und Veranstaltungen sollen helfen, die Bedürfnisse und Ideen der Menschen im Quartier zu sammeln & umzusetzen.Der Ausbau der Netzwerkarbeit spielt eine zentrale Rolle bei diesem Vorhaben. Durch den Austausch & die enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wie dem Seniorenbeirat, dem CJD, der KoMuT-Stelle und anderen Integrationsorganisationen wird das Projekt weiter gestärkt. So wird ein breites Unterstützungsnetzwerk aufgebaut, das den Zugang zu Angeboten und Ressourcen für alle Quartiersbewohner:innen erleichtert. Der Landkreis N./W. unterstützt MhM mit Fortbildungsangeboten und der Beantragung von Fördermitteln, um die Gemeinwesenarbeit weiter auszubauen und langfristig zu sichern. Der Verein möchte auch in Zukunft seine Angebote erweitern und an die sich verändernden Bedürfnisse der Gemeinschaft anpassen, um eine inklusive und solidarische Gesellschaft zu fördern.
Die Innenstadt vereint historische und moderne Gebäude, jedoch fehlen barrierefreie Zugänge und ansprechende öffentliche Räume für eine bessere Vernetzung der Bewohner:innen. In der Innenstadt leben 5156 Menschen, darunter 1628 über 60-Jährige und 1814 mit Migrationshintergrund. Beide Gruppen haben eingeschränkten Zugang zu sozialen Angeboten, was zu Entfremdung führt. Rückmeldungen aus der Nachhilfe zeigen, dass viele Migrant:innen, insbesondere Kinder und Jugendliche, Diskriminierung in der Schule erfahren, was die Integration erschwert. Schüler:innen und Lehrkräfte berichten von sozial benachteiligten Schüler:innen mit Sprachbarrieren, die ihre Bildungschancen einschränken. Kulturelle Konflikte und Ängste sind zentrale Themen. Bewohner:innen äußern bei Netzwerktreffen Unsicherheiten im Umgang mit anderen Kulturen, was zu Missverständnissen führt. Diese Ängste betreffen sowohl die Mehrheitsgesellschaft als auch Migrant:innen, die sich oft fremd fühlen. Fehlende interkulturelle Kommunikation verstärkt die Isolation. Viele Senior:innen, insbesondere ohne soziale Netzwerke, sind isoliert. Der Seniorenbeirat berichtet von einem Mangel an sozialen Treffpunkten. Eine Seniorin schilderte ihre Isolation, da sie keine Kontakte im Quartier aufbauen kann, was ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt. Auch an Rückzugsorten und Empowermentmöglichkeiten für Mädchen und Frauen, besonders mit Migrationshintergrund, mangelt es. Lokale Akteure betonen den Bedarf an Angeboten zur gesellschaftlichen Teilhabe. Das Projekt zielt darauf ab, Defizite zu beheben, indem es den Bewohner:innen eine aktive Rolle in der Quartiersgestaltung gibt und Begegnungen fördert, um Ängste abzubauen.