Das Angebot in den mittlerweile unverzichtbar gewordenen Dorftreffs in vier Mitgliedsgemeinden soll erweitert und über verschiedene Wege dauerhaft gesichert und finanziert werden. Nicht nur die Bürger*innen, sondern auch die Bürgermeister*innen in der Samtgemeinde haben erkannt, dass für eine gute Gemeinwesenarbeit das Vorhalten von Treffpunkten unumgänglich ist. Das Konzept der vier bestehenden Dorftreffs soll als Muster gelten und auf die Kommunen übertragen werden können, die bisher noch keinen Dorftreff haben. Somit sollen alle Bürger*innen der flächenmäßig größten Samtgemeinde in Niedersachsen kurze Wege zur Teilhabe bekommen und zu einem guten Leben in der Gemeinschaft befähigt werden. Gleichzeitig soll das überaus vielseitige Angebot, das mittlerweile insgesamt durchschnittlich 1.600 Besucher im Monat nutzen, noch breiter gefächert werden und diese über gut sichtbare Öffentlichkeitsarbeit weiter bekannt gemacht werden. Gerade im Hinblick auf die demographische Entwicklung ist das Vorhalten von Teilhabemöglichkeiten für alle Generationen - und hier insbesondere die Ü60-Generation -, sowie das gemeinsame Gestalten von Freizeitmöglichkeiten unerlässlich. Auch der Zuzug von ausländischen Menschen ist weiterhin verstärkt in den Blick zu nehmen, um den Gefahren der Vereinsamung entgegenzuwirken.
Auch wenn die geplante Aufnahme des Projekts "StoP" in der Samtgemeinde Bersenbrück als Modellkommune für den ländlichen Bereich u.a. das Bestehen und Vorhalten von niedrigschwellligen Zugangspunkten sowie deren Bestandssicherung von mind. drei Jahren voraussetzt, soll dieses Konzept trotz des kürzeren Förderzeitraums hier etabliert werden. Aufgrund der Erfahrung der letzten Jahre, die durch die Arbeit in den Dorf-/Bürgertreffs gemacht wurde, ist die Samtgemeinde Bersenbrück ein idealer Standort, um hier dieses präventive Projekt durchzuführen.
Um diese wichtigen Aufgaben durchführen zu können, während die Gemeinwesenarbeit (noch) nicht als Pflichtaufgabe für Kommunen definiert ist, müssen Anstrengungen in alle Richtungen unternommen werden, diese Teilhabemöglichkeiten (mit) zu finanzieren. Hierfür sollen alle lokalen aber möglichst auch überregionale Akteure an einen Tisch geholt werden. Eine Vernetzung mit anderen Kommunen, die sich in der gleichen Situation befinden, soll mithilfe der kommunalen Spitzenverbände (NStGB, NST) erreicht werden. Hierdurch werden BestPractice-Beispiele als Inspiration für verschiedene Finanzierungsideen erwartet.
In der Samtgemeinde Bersenbrück gibt es vier Dorf-/Bürgertreffs. Mit dem Dorftreff "Gehrda" wurde im Jahr 2018 gestartet. Die drei anderen Treffs sind im September 2019 geöffnet worden. Die ursprüngliche Unsicherheit bwz. Skepsis gegenüber dieser neuen Form von Teilhabe-Möglichkeiten in der Samtgemeinde hat sich vollständig in Akzeptanz und Unverzichtbarkeit geändert. Allen ist mittlerweile bewusst geworden, wie wertvoll - gerade in einer Flächengemeinde wie der Samtgemeinde - diese Treffpunkte sind. Diese Entwicklung in den Köpfen von Bürger*innen, Bürgermeister*innen und Politik zu erreichen - trotz der großen Hindernisse durch Corona (insbes. keine Treffen in Präsenz möglich) - verdient hohen Respekt und Dank an die Mitarbeiter*innen! Um diese positive Entwicklung nicht nur beizubehalten, sondern darüber hinaus noch zu verbessern, werden Anstrengungen in alle Richtungen unternommen, um zum einen das Angebot in den Dortreffs noch vielfältiger zu machen, aber insbesondere auch nach dauerhaften Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. Die finanzielle Lage der Gemeinden erlaubt es nicht, die Dorftreffs eigenständig zu finanzieren. Die Bereitschaft, weiterhin anteilig die Kosten zu tragen, wurde nicht nur zugesichert, sondern gleichzeitig auch betont, dass alle Akteure unterschiedlichste Formen der Finanzierungsmöglichkeiten ausloten wollen. Während schon vor dem Ukraine-Krieg die Bevölkerungsstruktur sehr heterogen war, die Infrastruktur (insbesondere Anbindung durch ÖPNV) seit Jahren unzureichend ist und gleichzeitig die Bevölkerungsprognose eine überdurchschnittliche Zunahme der Ü60-Jährigen vorhersagt, ist die Lage durch die Kriegssituation noch drastischer geworden.