Der Aufbau einer "Quartiershausmeister"-Stelle im Quartier ist ein niedrigschwelliges Hilfsangebot für Alleinstehende, ältere Mitbürger und sonstige hilfebedürftige Anwohner, die handwerkliche Unterstützung benötigen. Das können z.B. Tätigkeiten sein, wie Aufbau von Möbeln, Wandmontage von Regalen, Auswechseln von Glühbirnen usw. Wichtig ist uns hierbei, dass nicht der Verdacht entsteht, dass es ein Konkurrenzangebot für ansässige Handwerksbetriebe ist. Weiterhin sind regelmäßige Zusammenkünfte der Anwohner/Innen im Quartier geplant, bei denen Missstände wie z.B. illegale Müllkippen, beschädigte Straßenlampen, Straßenschilder thematisiert und an die entsprechenden Stellen weitergeleitet werden können.
Durch regelmäßige Treffen der Anwohner/innen wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und der Kontakt untereinander verbessert. Dies ist in einem kulturell stark geprägten Stadtteil wichtig, um gesellschaftliche Ausgrenzung und Isolation vorzubeugen. Gleichzeitig können durch gemeinsamen Miteinander mögliche Vorurteile abgebaut werden.
Der Quartiershausmeister kann in diesem Fall als neutraler Netzwerker fungieren, der zu den regelmäßigen Zusammenkünften einlädt.
Der Stadtteil, in dem das Projekt "Quartiershausmeister" geplant ist, ist geprägt von einem hohen Anteil von sozialen Problemen wie z.B. Armut ("Ich kann mir das nicht leisten"), Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung und Bildungsdefizite. Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen leben auf engstem Raum zusammen. Begegnungen finden allenfalls für die Bewohner in den Räumen des Stadtteilhauses statt.
Vielen Anwohner/innen droht auf Grund kultureller Besonderheiten und sprachlicher Defizite eine soziale Isolation. Die Schaffung der Stelle eines Quartiershausmeisters bietet hier einen niedrigschwelligen Anlaufpunkt. Die Besetzung der Stelle mit einem Anwohner des Quartiers, dessen Biografie durch viele Tiefpunkte geprägt ist, der aber auch gelernt hat, Hilfsangebote zu erkennen und anzunehmen, kann sich positiv auswirken. Diese Person ist authentisch, wenn es darum geht, die positiven Aspekte verschiedener Hilfen zu vermitteln, da sie über eigene Erfahrungen spricht.