Die Verstetigung und Weiterentwicklung des 2017/2018 entstandenen Begegnungszentrums Mittelpunkt Hüttenstraße in der Weststadt von Stadthagen steht im Fokus des Projektes. Die zentrale Aufgabe ist die Förderung generationsübergreifender Partizipation und Teilhabe am Gemeinwesen aller Bewohner*innen im Quartier mit und ohne Migrationsgeschichte. Die Quartiersmanagerin und die Migrationssozialarbeit als "Kümmerer" vor Ort vermitteln Hilfe zur Selbsthilfe. Menschen mit Zuwanderungshistorie (u.a. Geflüchtete) werden dadurch ermutigt, ihre Integrationsbemühungen voranzubringen. Bestehende Netzwerke, Beratungsleistungen und Angebote zum Aufbau einer guten Nachbarschaft sollen direkt im Quartier begleitet und unterstützt werden. Dafür soll auch ein Kaffee-Mobil (Fahrrad mit Anhänger) zur verstärkten Präsenz im Quartier angeschafft werden. Die Zusammenarbeit mit der Jugendpflege, der städt. Integrationsbeauftragten, dem Kindergarten und den Schulen wird weiter ausgebaut, ebenso die Projektarbeit mit den Vereinen und den 2018 neu entstandenen Migrantenselbstorganisationen. Das Wohnumfeld (u.a. Infrastruktur und bauliche Gegebenheiten) soll gemeinsam so gestaltet werden, dass sich die Mehrzahl der Bewohner*innen mit dem Quartier positiv identifizieren können. Neben den Beratungsangeboten im Begegnungszentrum, ist genügend Raum für Begegnungen, Austausch und Veranstaltungen vorhanden. Hierbei wird das tolerante Miteinander der Menschen mit ihren Religionen und Kulturen gefördert, um insbesondere Gewalt und Ausgrenzung präventiv zu begegnen. Die ortsbezogene bedürfnisorientierte Integrationsarbeit mit den Zugewanderten, sowie den Einheimischen fördert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ebnet die Wege in den Arbeitsmarkt. Die Vernetzung mit dem CoWorking-Space-Angebot im Gebäude des BMH und auch mit dem JobCenter sind weitere Schwerpunkte. Die Aktivierung zum bürgerschaftlichen Engagement spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle für ein positives Miteinander und steht im Fokus der Sozialarbeit. Die Verstetigung der schon hohen Vernetzung lokaler Akteure im Quartier ist eine weitere Aufgabe. Dabei sollen die bereits vorhandenen Kontakte genutzt, ausgebaut und intensiviert werden. Ebenso ist die Einbindung von externen Referenten und Experten geplant. Eine enge Zusammenarbeit mit dem städtischen Integrationsbeirat, den Bildungsträgern, der Verwaltung und dem Netzwerk der Kooperativen Migrationsarbeit Niedersachsen (KMN) ist obligatorisch.
Das Begegnungszentrum Mittelpunkt Hüttenstraße (BMH) wurde 2017/2018 initiiert und eröffnet. Seitdem hat es sich sehr positiv entwickelt und wird sehr gut von der Bevölkerung des Quartiers angenommen. Im letzten Jahr haben über 2.000 Menschen die zahlreichen Angebote genutzt. Trotzdem bleibt eine prekäre Situation im Quartier. Der Flüchtlings- und Ausländeranteil steigt seit mehreren Jahren weiterhin stetig an. Spannungen zwischen den Gruppen und den unterschiedlichen Kulturen führen zu Nachbarschaftsproblemen. Die Randlage, die fehlende Infrastruktur und wenige Freizeitmöglichkeiten verschärfen die Situation für die Weststadt. Das Bedürfnis eines Austausches ist bei den aktiven Bewohnern und Vereinen vorhanden. Dabei müssen etablierte Stellen unterstützt und entlastet werden, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Seit der letzten Antragstellung hat sich die Bevölkerung im Quartier weiter erhöht. Ein Großteil davon sind Geflüchtete und deren Familiennachzug. Quartiersbewohner der sog. "Mittelschicht" nutzen das Angebot noch relativ wenig und grenzen sich von den neu Zugezogenen ab, so dass ein Miteinander nur schwer entstehen kann. Die geleistete Hilfe im BMH insbesondere bei der Arbeitsmarktintegration zeigte vielfach Wirkung bei den Betroffenen. Diese positiven Erfahrungen werden in die Communities getragen und bringen neue Interessierte ins BMH. Aus deren Engagement entwickeln sich wiederum neue Angebote.