Die Stadt Bersenbrück möchte in einem ihrer Wohngebiete (Quartier) eine Begegnungsstätte aufbauen.
Das von der Wohnungsbaugesellschaft errichtete ca. 50 Jahre alte Wohngebiet ist geprägt von kleinen 60 - 80 m² Einzelwohnungen (Häuschen) und einigen Mehrfamilienhäusern. Die hohe Bevölkerungsdichte und die unterschiedlichsten Ethnien machen ein Zusammenleben nicht immer einfach.
Viele alte alleinstehende Menschen mit wenig Mobilität leben dort sehr abgeschirmt und zurückgezogen.
Es leben überwiegend Personen mit geringem Einkommen in diesem Quartier, viele Menschen mit Wohngeldbezug. Allgemeine Angebote und Beratungsstrukturen werden von den Einwohner/Innen wenig genutzt. Die Menschen sind oft gleichgültig, hilflos, desinteressiert. Gesellschaftliche Teilhabe ist schwer weil Vielen der Zugang und das Interesse an Angeboten fehlt und Viele sich auch nicht trauen, an der Gesellschaft teilzuhaben. Deshalb ist hier oberstes Ziel zu den Menschen zu gehen, soziale Kontakte anzustoßen und zu fördern. Ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen und gleichzeitig ihr Interesse an der Gesellschaft wecken. Auch Gesundheitsförderung, Bewegungsangebote und Suchtprävention sind hier nötig und stehen auf der Agenda.
Der Stadtteiltreff in Bersenbrück wurde am 01.09.19 eingeweiht. Wir mussten aufgrund der Räumlichen Schwierigkeiten zunächst eine stillgelegte Gaststube anmieten die dort in der Nähe ist. Die Gaststube ist allerdings auf Dauer zu klein und auch die Toiletten liegen im Keller und können von alten und gehbehinderten Menschen nicht genutzt werden. Bei der Eröffnung sind viele Bersenbrücker gekommen, auch aus dem Viertel am Brink. Nach vier Wochen können wir sagen, dass alle Angebote angenommen werden (zw. 5 und 15 Teilnehmer/Innen) aber leider der Funke noch nicht übergesprungen ist. Das liegt sicher an den Räumlichkeiten und deshalb sind wir auch aktiv weiter auf der Suche nach etwas besserem!
Es ist allerdings bei der Wohnraumknappheit nicht leicht! Wir sind aber zuversichtlich, dass sich noch etwas ergibt und dass sich auch im Laufe der Zeit noch mehr entwickelt.
Das Quartier "am Brink" ist 1972/73 erbaut worden. Das Quartier liegt an der Peripherie der Stadt Bersenbrück. Die überwiegende Zahl der Bewohner/Innen ist über 65 Jahre alt. Es ist ein Quartier des sozialen Wohnungsbaus mit sehr einfachen Strukturen. Dadurch leben dort fast ausschließlich Menschen mit geringem bis sehr geringem Einkommen. Viele Rentner mit Wohngeldbezug. Viele Personen aus Osteuropa.
Einsamkeit, Ausweglosigkeit und Tristess sind an der Tagesordnung. Eigener Antrieb und eigenes Handeln ist kaum erkennbar. Um hier den Menschen Hilfestellung und Zuversicht zu geben bedarf es der Unterstützung von Außen. Die Menschen sind sehr wenig mobil, sie "trauen" sich nicht aus dem Haus, leben für sich und nehmen selten am gesellschaftlichen Leben teil. Unterstützungsangebote sind ihnen kaum bekannt, in der Gesellschaft schämen sie sich weil sie "nicht mithalten" können.
Unsere Zeit in der Brinker Stube ist nun abgelaufen, wir können dort nicht weiter mieten. Ende Dezember werden wir umziehen in die Räume des DLRG Heims in BSB. Dort wird gerade noch renoviert damit wir die Räume nutzen können. Die Brinker Stube wurde nicht so gut angenommen. Viele Bersenbrücker fühlten sich nicht zugehörig weil wir den Namen "Stadtteiltreff" benutzt haben. Im DLRG Heim wird es deshalb auch "Bürgertreff" heißen. Alle sollen sich angesprochen fühlen. Wir werden für die alten und immobilen Bürger/Innen eine "Bürgertreff-Bushaltestelle" installieren um die Bewohner/Innen aus dem Quartier am Brink in den neuen Treffpunkt zu holen. Die Stimmung in der Bürgerschaft ist gut, viele bedauern eine vierwöchige Schließung. Am 22.12.19 ist dann die Neueröffnung!