22. Hameln k.a.n.(n')s.
Kommunales Quartiersmanagement und quartiersbezogene Gemeinwesenarbeit im Tandem unterwegs in den Hamelner Stadtteilen Kuckuck, Altstadt, Nordstadt, Südstadt
Stadt Hameln
Rathausplatz 1
Rathausplatz 1
31785 Hameln
Telefonnummer:
05151/ 2027022
E-Mailadresse:
Website:
Ansprechpartner*in:
Claudia Schmidt
Handlungsfelder:
Imageverbesserung und Öffentlichkeitsarbeit, Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur, Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen
Zielgruppe:
Alle Anwohner*innen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Kurzbeschreibung:
Das Projekt "Hameln k.a.n.(n')s." setzt auf eine sich gegenseitig ergänzende Arbeitsteilung zwischen übergreifend-koordinierendem kommunalen Quartiersmanagement im Tandem mit lokaler, jeweils quartiersbezogener Gemeinwesenarbeit in vier Stadtquartieren Hamelns: Kuckuck, Altstadt, Nordstadt, Südstadt. Ergänzend zum bereits bestehen QM soll GWA neu aufgebaut werden - mit der Stadt als Anstellungsträger. Sitz der GWA werden freie Träger in den Quartieren sein. Insgesamt werden 1,75 Stellen geschaffen, so dass zwei Sozialarbeiter/innen in jeweils zwei Quartieren vor Ort tätig sein werden. Die inhaltliche Steuerung und Koordinierung finden ressortübergreifend in enger Abstimmung zwischen dem QM (Stadtplanung) sowie der städtischen Koordinierungsstelle für stadtteilbezogene Familienarbeit (Familie u. Soziales) statt. Zentrales Projektziel ist der Wissenstransfer der Projektgebiete untereinander, die Koordinierung ist Aufgabe des QMs. Vor allem von den bereits gut funktionierenden Kommunikationsstrukturen im Soziale-Stadt-Gebiet Kuckuck werden die anderen Stadtteile erheblich profitieren können. Am Kuckuck soll mit dem Projekt "Hameln k.a.n.(n')s." das Kuckucksnestteam unterstützt werden, um über die bisherige Zielgruppe „Kinder und Familien“ hinaus mit GWA auch weitere Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Ziel ist es, die in einer vom QM durchgeführten aktivierenden Bewohnerbefragung geäußerten Wünsche der Bewohnerschaft bezüglich der Entwicklung des Gemeinwesens am Kuckuck umzusetzen. In der Hamelner Altstadt bietet das FiZ (Familie im Zentrum) eine wichtige Anlaufstelle für Familien in Hameln. Mit der einzurichtenden GWA könnten hier auch Angebote für die Bewohnerschaft der Altstadt geschaffen werden, die sich an deren Bedürfnissen orientieren. In der Nordstadt wird das Hamelner Mehrgenerationenhaus e.V. Sitz der GWA sein, das dort einen neuen Standort aufbaut. Aufgabe wird es sein, mit einer aktivierenden Bewohnerbefragung bereits während der Umbauphase des Gebäudes die Bedarfe im Quartier zu ermitteln, die dann in die bauliche und inhaltliche Planung einfließen können. Die Südstadt ist einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile Hamelns und vorwiegend geprägt durch eine multiethnische Bewohnerschaft mit wachsenden sozialen Konflikten. Hier ist der Ausbau der Oberschule zur Stadtteilschule angedacht bzw. die Unterstützung des Familienbüros vor Ort bezüglich der hier dringend erforderlichen Stadtteilarbeit durch GWA.
Ausgangslage / Problem:
Sowohl das Hamelner Wohngebiet Kuckuck als auch Altstadt, Nordstadt und Südstadt gelten innerhalb der Gesamtstadt als Stadtteile mit Entwicklungsbedarf und sind geprägt von dem vermehrten Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen. Alle vier Stadtteile zeichnen sich durch daraus resultierenden erhöhten Integrationsbedarf und durch teilweise mangelnde Identifikation der Bewohner mit ihrem Stadtteil aus. In der Nordstadt leben zudem viele ältere Menschen. Um diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen hat die Stadt Hameln im März 2017 eine Stelle zur Koordinierung der Quartiersentwicklung in den vier als problematisch eingestuften Stadtgebieten geschaffen und mit einer erfahrenen Quartiersmanagerin besetzt. Aufgabe des QMs ist es, tragfähige Kommunikationsstrukturen in den vier Quartieren aufzubauen und die Träger sozialer Arbeit zu unterstützen. Was allerdings bisher in allen Quartieren fehlt ist eine GWA im Stadtteil - quasi als expliziter "Kümmerer vor Ort" mit dem klaren Auftrag der Bewohnerorientierung. Insbesondere durch den Zuzug von Armutszuwanderern aus Osteuropa sowie von Geflüchteten ist in den vergangenen Jahren der Bedarf an gemeinwesenarbeitsorientierten Angeboten in allen Quartieren stark gestiegen. Alle vor Ort tätigen Träger sozialer Arbeit berichten von einem gestiegenem Bedarf an Beratung, Begleitung und Unterstützung sowie über wachsende Spannungen zwischen Zugewanderten und Einheimischen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, soll mit dem Projekt "Hameln k.a.n.(n')s." langfristig in jedem der vier Quartiere Gemeinwesenarbeit vor Ort aufgebaut und etabliert werden - jeweils als Pendant zum kommunalen Quartiersmanagement.
Jahresziel:
Gemeinwesenarbeit freier Träger im Tandem mit und als Ergänzung zum koordinierenden kommunalen Quartiersmanagement etablieren
GWA am Kuckuck etablieren - Zusammenleben im Quartier fördern
Maßnahme:
Ergebnisse der aktivierenden Bewohnerbefragung des Quartiersmanagements umsetzen, insb. kleine Feste für einzelne Nachbarschaften organisieren, Möglichkeiten zur Sprachförderung und zum interkulturellen Austausch im Begegnungshaus schaffen
GWA in der Nordstadt aufbauen - Potenziale und Ressourcen der Bewohnerschaft nutzen
Maßnahme:
Aktivierende Bewohnerbefragung durchführen/ Angebotspalette des MGH nach den Wünschen der Bewohnerschaft entwickeln/ neuen Treffpunkt einrichten
Orte der GWA in der Südstadt und Altstadt schaffen - vorhandene Treffpunkte stärken, neue Treffpunkte aufbauen
Maßnahme:
Kita/Schule zum Stadtteilzentrum weiterenwickeln, GWA im FiZ verorten
Jahresziel:
Wissenstransfer sicherstellen
Vernetzungsstrukturen aufbauen
Maßnahme:
regelmäßigen Austausch zwischen den GWA-Standorten untereinander und mit dem kommunalen Quartiersmanagement etablieren, so dass Bewohnersicht über die GWA in strategisch-gesamtstädtische Planung einfließen kann
Projektdokumentation erstellen
Maßnahme:
alle Maßnahmen der GWA in den jeweiligen integrierten Handlungskonzepten der einzelnen Quartiere dokumentieren
überregionalen Erfahrungsaustausch ermöglichen
Maßnahme:
gemeinsame Teilnahme von GWA und QM an dem durch das Förderprogramm organisierten Erfahrungsaustausch
Jahresziel:
Ressortübergreifende Zusammenarbeit etablieren
Quartiere ganzheitlich betrachten
Maßnahme:
eine ressortübergreifende Steuerungsgruppe etablieren, die die Quartiere sowohl aus der Sicht der Stadt- und Freiraumplanung, als auch aus der Sicht der Fachabteilung "Familie und Soziales" betrachtet
ressortübergreifende Organisationsstrukturen schaffen
Maßnahme:
GWA im Bereich "Familie und Soziales" verorten, QM im Bereich "Stadtplanung"
GWA gemeinsam steuern
Maßnahme:
inhaltliche Steuerung und Koordinierung der GWA in enger Absprache zwischen Abt. 63 (insb. Koordinierungsstelle für stadtteilorientierte Familienarbeit) und Abt. 41 (Projektkoordination Quartiersentwicklung) durchführen
Ansatz GWA/QM:
Das bei der Stadt Hameln verortete kommunale Quartiersmanagement ist bereits seit März 2017 vorhanden bzw. im Aufbau. Parallel dazu soll mit dem Projekt "Hameln k.a.n.(n')s." als notwendige Ergänzung vor Ort in den Quartieren Kuckuck, Altstadt, Nordstadt, Südstadt Gemeinwesenarbeit aufgebaut werden.
Dabei werden Quartiersmanagement und Gemeinwesenarbeit Hand in Hand arbeiten. Die Aufgabe des Qartiersmanagement ist es, den Kommunikationsprozess aller beteiligten Akteure in den jeweiligen Quartieren zu steuern und gemeinsam ein integriertes Handlungskonzept zur Quartiersentwicklung zu entwickeln und dessen Umsetzung zu begleiten. Die GWA orientiert sich an den Menschen vor Ort in den einzelnen Quartieren. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bewohner/innen Angebote zu entwickeln und umzusetzen, die den Bedürfnissen der Bewohnerschaft entsprechen und ihre Stärken nutzen. Somit arbeitet das Quartiersmanagement eher auf der Akteursebene, die Gemeinwesenarbeit auf der Bewohnerebene. Beide ergänzen und unterstützen einander: Die GWA hat den direkten Kontakt zu den Menschen vor Ort und kann Bedarfe aus dem Quartier direkt an das Quartiersmanagement übermitteln, welches wiederum dadurch bessere Rahmenbedingungen für Nachbarschaftsarbeit vor Ort schaffen kann. Durch den regelmäßigen Austausch zwischen QM und GWA ist es möglich, die Bewohnersicht in alle Handlungsbereiche der Quartiersentwicklung einfließen zu lassen. Wichtiger Partner sind dabei die städtischen Familienbüros.
Methoden:
(Aktivierende) Befragung, Begleitung bei Projekten von Bewohner/innen, Empowerment, Nachbarschaftshilfe, Räumlicher Treffpunkt, Veranstaltungen zur Vernetzung der BewohnerInnen, Zukunftswerkstatt
Qualitätsstandards:
5. Ressortübergreifendes Denken und Handeln
...findet statt, wenn eine ressortübergreifende, verwaltungsinterne Steuerungsgruppe etabliert wurde, die die Bedarfe der einzelnen Quartiere an die jeweiligen Fachabteilungen rückkoppelt.
6. Starke Netzwerke und Kooperationen
...bestehen, wenn für alle Quartiere regelmäßige Netzwerktreffen etabliert wurden.
2. Selbstorganisation ist möglich
...wenn mindestens ein selborganisiertes Bewohnerangebot in jedem Quartier erfolgreich läuft
3. Stärken vor Ort nutzen
...ist möglich, wenn in jedem Quartier eine Stärken- /Schwächenanalyse durchgeführt wurde und aufbauend auf den Stärken Angebote etabliert wurden
9. Gesamtkommunales Denken und Handeln
...gelingt, wenn eine ressortübergreifende, verwaltungsinterne Steuerungsgruppe die Entwicklung aller städtischen Quartiere im Vergleich zur Gesamtstadt im Blick hat, um ggf. schnell handeln zu können
7. Zusammenleben gestalten – Nachbarschaft fördern
...gelingt, wenn in jedem Quartier mindestens ein Angebot gut etabliert ist, dass den Austausch von Menschen verschiedener Kulturen gezielt fördert und ermöglicht
Name des Projektgebietes:
Hameln - Kuckuck
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
463
Quelle / Anmerkungen:
Stand 31.12.2017, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt
Abgrenzung des Projektgebietes:
Das Wohngebiet Kuckuck liegt in räumlich isolierter Lage am Rande der Hamelner Kernstadt. Es wird begrenzt durch zwei Bahnlinien sowie die Hamel.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
ja
Begründung für Gebiete des Programms "Sozialer Zusammenhalt":
Ein zentrales Projektziel des Projekts "Hameln k.a.n.(n')s. gemeinsam" ist der Wissenstransfer der GWA in den Projektgebieten untereinander, die sowohl miteinander als auch mit dem QM eng zusammen arbeiten werden. Im Verbund mit dem Kuckuck werden die anderen drei Quartiere Altstadt, Nordstadt und Südstadt weiterhin erheblich von den bereits gut funktionierenden Kommunikationsstrukturen zwischen den beteiligten Akteuren im Soziale-Stadt-Gebiet Kuckuck profitieren können. Das Soziale Stadt Projekt übernimmt damit eine Leuchtturmfunktion im Gesamtprojekt und wird für den Erfolg des Projekts "Hameln k.a.n.(n')s. von großer Bedeutung sein.
Projektgebiet geprägt durch:
Deutlich abgegrenztes Gebiet in städtische Randlage, Erhöhter Modernisierungsbedarf bei Wohngebäuden, Vernachlässigte Spielanlagen, Sportplätze, Kleingartenkolonien, Ein schlechtes Gebietsimage, Starke und übermäßig schnelle Veränderung der Bewohnerstruktur
Merkmale des Projektgebietes:
Ausländische Bewohner*innen
Anmerkung:
Stand 31.12.2017, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt
Projektgebiet:
60 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
0 %
Anteil Kinder (bis 14 Jahre)
Anmerkung:
Stand 01.01.2016, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt, Kinder unter 15 Jahren
Projektgebiet:
24 %
Gesamtstadt:
14 %
Sonstige:
0 %
Weitere Projektgebiete:
Name des Projektgebietes:
Hameln Altstadt
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
2186
Quelle / Anmerkungen:
Stand 31.12.2016, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt
Abgrenzung des Projektgebietes:
Die Hamelner Altstadt ist ein klar abgegrenztes Gebiet, dass vom Altstadtring und von der Weser begrenzt wird.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein
Projektgebiet geprägt durch:
Hohe Einwohnerdichte, Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Vermehrten Zuzug von Geflüchteten
Merkmale des Projektgebietes:
Ausländische Bewohner*innen
Anmerkung:
Stand 31.12.2016, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt
Projektgebiet:
27 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
0 %
Name des Projektgebietes:
Hameln Nordstadt
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
9265
Quelle / Anmerkungen:
Stand 31.12.2016, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt
Abgrenzung des Projektgebietes:
Die Hamelner Nordstadt schließt nördöstlich der Weser an die Innenstadt an und erstreckt sich bis an den nördlichen Stadtrand der Hamelner Kernstadt.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein
Projektgebiet geprägt durch:
Hohe Einwohnerdichte, Starke und übermäßig schnelle Veränderung der Bewohnerstruktur, Vermehrten Zuzug von Geflüchteten
Merkmale des Projektgebietes:
Anteil der älteren Bewohner*innen (ab 60 Jahre)
Anmerkung:
Stand 31.12.2016, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt, Personen ab 65 Jahren
Projektgebiet:
27 %
Gesamtstadt:
24 %
Sonstige:
0 %
Name des Projektgebietes:
Hameln Südstadt
Stadttyp:
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes:
6023
Quelle / Anmerkungen:
Stand 31.12.2016, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt
Abgrenzung des Projektgebietes:
Die Hamelner Südstadt grenzt im Süden an die Altstadt an und erstreckt sich bis an den südlichen Stadtrand der Hamelner Kernstadt.
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“:
nein
Projektgebiet geprägt durch:
Hohe Einwohnerdichte, Erhöhter Modernisierungsbedarf bei Wohngebäuden, Wenig attraktives Wohnumfeld, Anonyme Frei- und Grünflächen mit Defiziten in der Aufenthaltsqualität, Vermehrten Zuzug von Geflüchteten
Merkmale des Projektgebietes:
Ausländische Bewohner*innen
Anmerkung:
Stand 31.12.2016, Stadt Hameln, Einwohnermeldeamt
Projektgebiet:
26 %
Gesamtstadt:
12 %
Sonstige:
0 %